Sie haben sich für die Gründung einer eigenen Praxis entschieden? Dann stellen Sie sich im Moment vielleicht viele Fragen abseits Ihrer zahnmedizinischen Fachausbildung. Denn jeder Schritt in die Selbstständigkeit will wohl überlegt sein.
Die gute Nachricht: Sie sind nicht alleine. Auf dem Weg zur erfolgreichen Praxis findet man Unterstützung – für nahezu jeden Bereich gibt es Experten, deren Know-how Ihnen nachhaltigen Mehrwert bringt.
Während Ihnen bei sämtlichen Fragen rund um den digitalen Workflow einer Zahnarztordination die Digitalisierungsprofis von Softdent mit Rat und Tat zur Seite stehen, sind auf der Suche nach Objekten, Standorten und Praxiseinrichtung versierte Existenzgründungscoaches gefragt. Einer von ihnen ist Gerhard Dorner, Dentalfachberater und Existenzgründercoach mit langjähriger Erfahrung bei Pluradent Austria.
Wann soll ich mit der Planung starten?
Experten empfehlen, mit der Planung und Vorbereitung der eigenen Praxis zumindest ein Jahr im Voraus zu starten. Natürlich ist das eine Idealvorstellung und es muss im Einzelfall – wenn beispielsweise die Zusage für einen Kassenvertrag käme – auch schon mal schneller vonstattengehen.
Ein solider Business Plan sowie eine gute Kenntnis der eigenen Fähigkeiten, Bedürfnisse und Zielgruppen zahlen sich aber auf jeden Fall aus. Bereits im Vorfeld sollten wesentliche Eckpfeiler wie Standort, Schwerpunkte, Team, Finanzierung, Steuer und Versicherung, digitaler Workflow und IT-Bedarf, Marketing sowie Geräte und Praxisbedarf wohl überlegt werden.
Wo geht die Reise hin?
Jede Praxisgründung ist so individuell wie der Zahnarzt selbst. Wer seine Ziele kennt, kann den Weg dorthin besser planen:
- Was ist Ihnen wirklich wichtig?
- Wollen Sie Ihre Ordination alleine oder mit Kollegen führen? Soll Ihre Praxis wachsen bzw. räumlich erweiterbar sein?
- Planen Sie eine Standortübernahme oder eine Neugründung?
- Bevorzugen Sie urbanes Gebiet oder möchten Sie lieber Patienten am Land zahnmedizinisch versorgen?
- Gibt es Schwerpunkte, auf die Sie spezialisiert sind oder in die Sie sich noch vertiefen möchten?
- Auch Prozesse und der digitale Workflow sollten vorab gut überlegt sein – von den Möglichkeiten der digitalen Praxis bis hin zur Abformung am Puls der Zeit.
Das sind viele Fragen, deren Antworten zuerst einmal nur Sie kennen. Doch während Sie die Richtung vorgeben, unterstützen Sie professionelle Existenzgründungscoaches auf dem Weg zum Erfolg in der Praxis.
Echte Experten wie Gerhard Dorner von Pluradent, der bereits zahlreiche Ordinationen in ganz Österreich von der Vision bis zur Eröffnung und darüber hinaus begleitet hat, unterstützen Sie Schritt für Schritt: „Beim Einrichten einer Praxis ist guter Rat gefragt: Von der Objektsuche über das richtige Material bis hin zur Verhandlung mit den Gemeinden – ich unterstütze die Zahnärzte mit langjähriger Erfahrung in diesem Bereich und verfüge darüber hinaus im Bedarfsfall über ein Netzwerk aus verlässlichen Handwerkern, Vermietern und Partnerfirmen.
Viele junge Zahnärzte melden sich am Ende des Studiums bei mir – neben der Standortsuche und Ausstattung geht es auch um die Abwicklung mit den Gemeinden sowie Finanzierungstipps und einen schnellen, unkomplizierten Kontakt mit meiner Partnerbank“, erklärt der Existenzgründungscoach.
Der optimale Standort für eine Praxis
Die Standortwahl trägt wesentlich zum Erfolg einer Praxis bei. Sie ist das unverrückbare Fundament Ihrer Selbstständigkeit. Bei dieser Entscheidung sollten Sie klar auf objektive soziodemografische und ökonomische Kriterien und weniger auf das Bauchgefühl setzen.
Eine fundierte Standortanalyse widmet sich den infrastrukturellen und örtlichen Voraussetzungen und minimiert finanzielle Risiken. „Dabei zählen Faktoren wie:
- Wo befindet sich der Standort genau?
- Ist das Objekt in einer Seitengasse oder leicht auffindbar?
- Wie gut ist die Praxis erreichbar?
- Sind Parkplätze vorhanden bzw. errichtbar?
Im städtischen Bereich sind Gassenlokale oft beliebt, da sie barrierefrei erreichbar sind und viele Vorteile bieten“, weiß der Existenzgründungsexperte.
Es zählen auch Faktoren wie die vorhandene Fläche, der Preis – z.B. für ein Grundstück – sowie die Möglichkeit das Objekt im Bedarfsfall erweitern zu können. Natürlich spielt auch die Investitionsbereitschaft eine Rolle. Es gilt, Baupläne und Ausstattungsvarianten gut zu vergleichen und zahlreiche Besichtigungen durchzuführen.
Es müssen Auflagen seitens der Behörden, Raumordnung und Vorschriften beachtet sowie Detailpläne erstellt werden. Bei all diesen Entscheidungen gilt es trotz Terminplan einen ruhigen Kopf zu bewahren. Ihr Standort ist schließlich Ihre Zukunft.
Praxisgründung: Neubau oder Sanierung?
Die Entscheidung zwischen Neubau oder Sanierung eines Altbaus hängt von vielen Faktoren ab.
„Zumeist lohnt sich aber der Neubau. Denn beim Altbau sind oft teure Sanierungsarbeiten nötig und es gilt Fragen abzuklären wie: Ist die Grundsubstanz wirklich gut genug? Was muss alles barrierefrei adaptiert werden? Müssen Böden rausgerissen und Wände abgetragen werden? Vielmals kostet dies so viel Geld, dass ein Neubau sinnvoller wäre“, empfiehlt Dorner alle Entscheidungen vorab gut durchzukalkulieren.
Beim Neubau sollte wiederum insbesondere auf die Quadratur des Objekts geachtet werden. „Erfahrungsgemäß starten Zahnärzte auf rund 120-150 Quadratmetern. Diese Räumlichkeiten sollten in Hinblick auf die Zukunft möglichst erweiterbar sein, denn vielmals kommen im Laufe der Berufslaufbahn weitere Räume dazu“, rät Dorner.
Bereits bei der Planung sollte man auf eine optimale Raumaufteilung achten, die eine bodenständige Wohlfühlpraxis möglich macht. Auch Sonneneinstrahlung, Luftaustausch und Klimaanlage sollten mitgedacht werden. „Aus wirtschaftlicher Sicht ist es vielmals von Vorteil, ein Objekt zu wählen, das von einem Bauträger gebaut wird. Dadurch ergeben sich bei der Grundsubstanz viele Kostenvorteile“, so der Existenzgründungsprofi.
Einrichtungstipps für moderne Zahnarztordinationen
Vorab: „Das Aquarium im Wartezimmer hat in einer Zahnarztpraxis am Puls der Zeit ausgedient. Auch die früher so beliebte Kinobestuhlung mit Platz für 15-20 Leute im Warteraum gehört der Vergangenheit an“, schmunzelt der Einrichtungsexperte.
Dank gut koordiniertem Terminmanagement auf Basis der Softdent Planungssoftware für einen optimalen Workflow sind in modernen Bestellpraxen heute kaum mehr lange Wartezeiten nötig. Somit reicht auch ein kleines Wartezimmer mit rund 15-20 Quadratmetern und Platz für drei bis acht Patienten.
„Auf wohnlichen Charakter und eine Atmosphäre zum Wohlfühlen achten“, lautet die Devise bei der Gestaltung der Räumlichkeiten. Was die Farbgebung betrifft, sollte man sich an seinen individuellen Vorlieben sowie an Logo und CI der Ordination orientieren: „Prinzipiell ist es wichtig, dass sich die Patienten wohlfühlen. Das gelingt durch erdverbundene Töne, weiche und nicht zu kalte Farben.“
Akustikdecken dämpfen den Schall und sorgen dafür, dass – für den einen oder anderen recht unliebsame – Bohrergeräusche nicht ins Wartezimmer vordringen.
Wer auf Düfte Wert legt, kann mit optimalem Luftaustausch und Blütenschalen für ein angenehmes Raumklima sorgen. „Durch die Umstellung auf digitales Röntgen gibt es den typischen Zahnarztgeruch nach Phenol und Chemie, den einige von uns noch aus der Kindheit kennen, zum Glück nicht mehr“, zeigt der Experte, dass die Digitalisierung viele gute Seiten hat.
Um die Zufriedenheit und Weiterempfehlung der Patienten zu garantieren, sollten nicht zuletzt deshalb auch die Möglichkeiten der Technik für optimalen Service ausgenützt werden. „Das beginnt mit einem Monitor im Wartebereich und reicht bis zum 3D-Röntgen oder zur digitalen Abdrucknahme bei Kronen und Brücken. Wer zukunftsorientiert denkt, sollte deshalb einen Serverschrank und die nötigen Speicherkapazitäten – bzw. die Erweiterungsmöglichkeiten dafür – vorsehen“, belegt der Einrichtungsexperte eindrucksvoll, dass nachhaltiger Erfolg in der Praxis bereits auf dem Papier bei der Planung der Ordination beginnt.
Veranstaltungstipp
Weitere Tipps von Existenzgründungscoach Gerhard Dorner und vielen anderen tollen Speakern erhalten Sie beim Pluradent Existenzgründertag „Starten statt warten!“ am 11. Juni 2022 in Wien!
* Ausschließlich zum Zweck der leichteren Lesbarkeit wird auf diesem Blog das generische Maskulinum verwendet. Hiermit sprechen wir ausdrücklich alle Geschlechteridentitäten ohne wertenden Unterschied an.