KI in der Zahnmedizin - Virtuelle Zweitmeinung im Kommen

| Für Praxisstarter

Mit den Verbesserungen der Möglichkeiten ist die KI in der Zahnmedizin weiter am Vormarsch. Dabei sollte sie nicht als Bedrohung empfunden werden, denn keine Technik dieser Welt kann den Zahnarzt ersetzen. Vielmehr sollte man sie als Partner betrachten, wie Tobias Minder, Geschäftsführer von Nostic Solutions und Prof. Adrian Lussi von den Zahnmedizinischen Kliniken der Uni Bern betonen.

Das Interesse an KI-Technologien in der Zahnmedizin ist ungebrochen. Nicht zuletzt deshalb forcieren die österreichischen Digitalisierungsexperten von softdent die Anbindung innovativer Möglichkeiten wie die digitale Röntgenbildbefundung. Letztere wird in der Praxis als Partner des Zahnarztes, als Art "virtuelle Zweitmeinung" verstanden, um den Patienten mehr Sicherheit zu vermitteln. Denn nur wenn die Patienten wirklich mit im Boot sind, ist eine Behandlung letztlich von Erfolg gekrönt.

Zu diesem Zukunftsthema haben wir zwei Experten befragt: Tobias Minder, Geschäftsführer & Mit-Gründer Nostic Solutions AG (Kantonsstrasse 150, 8807 Freienbach, Schweiz) sowie Prof. Dr. Adrian Lussi, Zahnmedizinische Kliniken der Universität Bern (Freiburgstrasse 7, 3010 Bern, Schweiz und Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Anichstraße 35, 6020 Innsbruck, Österreich) erklären ihren Standpunkt über den Einsatz der KI in der Zahnmedizin:

Tobias Minder und Prof Dr Adrian Lussi im Interview

Die Digitalisierung hält mehr und mehr Einzug in die Zahnmedizin: Was sind aus Ihrer Sicht die Risiken und Chancen dieser Entwicklung?

Die Digitalisierung bringt zweifellos sowohl Risiken als auch Chancen mit sich. Auf der einen Seite können digitale Technologien die Genauigkeit von Diagnosen und Behandlungsplänen verbessern. Sie ermöglichen auch eine schnellere und effizientere Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen. Andererseits können Datenschutzbedenken und die Abhängigkeit von Technologien zu Herausforderungen werden. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass persönliche Gesundheitsdaten sicher und geschützt sind, während gleichzeitig die Vorteile der Digitalisierung für eine bessere Patientenversorgung genutzt werden.

Wie hat sich die Prophylaxe im Laufe der Zeit verändert? Wie die Kariologie?

Im Laufe der Zeit hat sich die Prophylaxe deutlich verbessert, sowohl in Bezug auf die Methoden als auch auf das Bewusstsein der Patienten für Mundhygiene. Fortschritte in der Kariologie haben zu früherer Erkennung von Karies geführt, was bedeutet, dass Interventionen weniger invasiv sind. Präventive Massnahmen sind jetzt stärker personalisiert und basieren auf einer gründlichen Kenntnis der Patientengeschichte und ihrer Risikofaktoren.

Softdent treibt die Technologie der KI in der Röntgenbildung in Österreich voran. Inwieweit nutzen Sie diese Möglichkeit und was sind die Vorteile?

Die Integration von KI in der Röntgenbefundung, wie von softdent vorangetrieben, bietet beeindruckende Vorteile für die Zahnmedizin. Als Zahnärztin/Zahnarzt ermöglicht die Nutzung dieser Technologie eine konstant hohe Erkennungsrate vor allem auch bei initialen kariösen Läsionen, die mit Prophylaxe behandelt werden können. Ein weiterer Bonuspunkt ist, dass die Auswertungen der digitalen Röntgenbilder direkt in die Patientenkartei und den Heilkostenplan übernommen werden können. Das spart Zeit bei der Heilkostenplanerstellung. Weniger manuelle Analysen bedeuten mehr Zeit für unsere Patienten und für komplexe Fälle.

Meine Erfahrung zeigt auch, dass es sich lohnt, Patienten stärker in die Behandlungsplanung miteinzubeziehen. Die grafische Darstellung der Software erlaubt es den Behandlern, ihre Analyse den Patientinnen und Patienten auf einfache Art zu erklären. Das schafft zusätzliches Vertrauen und motiviert zur häuslichen Prophylaxe. Die Patientinnen und Patienten können an kritischen Stellen besonders gut reinigen und so das Fortschreiten der Karies verhindern.
Das Ergebnis: Effizientere Praxisführung und noch zufriedenere Patienten.

Muss sich der Zahnarzt durch die KI in der Zahnmedizin bedroht fühlen?

KI sollte nicht als Bedrohung, sondern als Partner betrachtet werden, der unsere Fähigkeiten erweitert. KI Systeme ermöglichen es uns, zeitaufwendige Aufgaben zu automatisieren, sodass wir uns auf das konzentrieren können, was wirklich zählt: die bestmögliche Versorgung unserer Patienten. Der menschliche Touch und die Empathie, die wir bieten, werden durch die Präzision der KI noch verstärkt, und das bedeutet einen klaren Gewinn für uns alle. KI kann auch nicht die Diagnose übernehmen. Diese ist nach wie vor dem Fachpersonal vorbehalten.

Inwieweit vermittelt eine «digitale Zweitmeinung» dem Patienten Sicherheit? Wie wirkt sich das auf die Behandlungserfolge aus?

Eine digitale Zweitmeinung kann Patienten Sicherheit geben, da sie die Meinung eines anderen Fachmanns einholen können, ohne physisch eine andere Praxis aufsuchen zu müssen. Dies kann vor allem bei komplexen oder teuren Eingriffen beruhigend sein. In Bezug auf die Behandlungserfolge kann eine Zweitmeinung helfen, die bestmögliche Behandlungsoption auszuwählen, was sich positiv auf den Behandlungsverlauf und das Endergebnis auswirken kann. Es fördert auch den Informationsaustausch und die Transparenz zwischen Patienten und Ärzten.

 

* Ausschließlich zum Zweck der leichteren Lesbarkeit wird auf diesem Blog das generische Maskulinum verwendet. Hiermit sprechen wir ausdrücklich alle Geschlechteridentitäten ohne wertenden Unterschied an.

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Bild: Nostic Solutions AG

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